Mit Geld umgehen lernen: 5 Tipps für Eltern zu Taschengeld & Co.
19.02.25
25min
„Kaufst du mir das?“ Die Frage kennen Eltern viel zu gut. Aber was ist die richtige Antwort darauf? Gibt’s hier überhaupt Richtig und Falsch? Hier kommen fünf Tipps für Eltern, die ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen wollen.

Kein Schulfach, aber schon früh wichtig – der Umgang mit Geld
Er ist mindestens so wichtig wie Lesen und Rechnen: der Umgang mit Geld. Die Finanzbildung gehört zur Kindererziehung unbedingt dazu. Und dabei gilt, je früher, desto besser. Damit es später kein Drama gibt.
Mit einem Klick schnell mal Batterien, ein Buch oder Bananen kaufen: ganz einfach. Das heißt umgekehrt aber auch, die Bedeutung von Geld zu erfassen ist sehr viel schwieriger geworden. Erst recht, wenn man erst fünf Jahre alt ist. Papa kauft doch, ohne das Portemonnaie zu holen? Mama lädt doch ganz ohne Geld mal eben die App runter? Mit diesen fünf Tipps ist es für Eltern leichter, den sinnvollen Umgang mit Geld vorzuleben – zum Beispiel mit Taschengeld-Regelungen, die es allen einfacher machen.

Tipp 1
Den Umgang mit Geld im Alltag thematisieren
Sprich über Geld. Miteinander und mit deinen Kindern. Offen und so, dass das Thema im Alltag einfach dazugehört. Denn „Über Geld spricht man nicht“ ist vielleicht ein Satz, den du selbst aus deiner Kindheit kennst – aber kein guter Rat. Denn wer nichts davon hört, lernt auch nichts darüber. Kinder sollten so früh wie möglich verstehen, dass Geld sich nicht von allein vermehrt, und online bezahlen genauso viel oder wenig kostet wie bar.
Der Umgang mit Geld lässt sich im Alltag sichtbar machen: beim Einkaufen mit Bargeld, Karte, Smartphone oder Smartwatch, im Restaurant, beim Tanken, bei der Post, beim Kinobesuch oder im Parkhaus. Oder auch im Urlaub mit Kreditkarte. Wichtig dabei: Kinder sollten möglichst früh lernen, dass es nicht nur Bargeld gibt und das Geld auf dem Konto, das sich nicht anfassen lässt, auch mal weg sein kann.
Denke daran: Kinder lernen den Umgang mit Geld vor allem von ihren Eltern. Vorbild sein und das eigene Verhalten zu reflektieren gehören zur Finanzbildung in der Familie dazu.
Tipp 2
Spielerisch lernen, mit Geld umzugehen
Kinder spielerisch ans Thema Finanzen heranführen macht Spaß und bleibt haften, weil der Nachwuchs sich aktiv beteiligen kann. Wir haben Ideen gesammelt.
Für Praktische: Einkaufsladen spielen
Egal ob es der gute alte Holzkaufladen ist oder eine ganz andere Art: Kinder im Vorschulalter können hier verstehen lernen, was Bezahlen bedeutet, wie das mit dem Tausch „Geld gegen Ware“ funktioniert und welchen Wert die Dinge haben. Geht auch gut mit Restaurant spielen!
Für Erfindungsreiche: eigenen Geldschein erfinden
Schaut euch gemeinsam echte Geldscheine an. Was ist darauf zu sehen? Wie unterscheiden sie sich? Und dann: Werde kreativ. Erfinde einen 15-Euro-Schein und bastel drauflos. Welche wichtigen Elemente müssen unbedingt drauf? Und schließlich: Warum kann (und darf!) ich mir damit nichts kaufen?
Für Bastlerinnen und Bastler: Spardosen basteln
Es muss ja kein Schwein sein. Ganz im Gegenteil, bastel mit deinen Kleinen wild drauflos, zum Beispiel eine Schatztruhe für geheime Wünsche. Und dann geht’s an die ersten eigenen Sparziele, egal, ob die Puppe, das Computerspiel oder Süßigkeiten. Schnell wird klar, dass auf manches viel länger gespart werden muss, andere Wünsche sich ganz schnell erfüllen lassen – dann aber nichts mehr für den größeren Traum da ist. Noch besser: Bastel mehrere Büchsen, Dosen, Schweine, Kästen! Eine Spardose für die kleinen Wünsche, eine für die großen Träume, vielleicht sogar eine zum Investieren, fürs Studium später, oder den Auslandsaufenthalt.

Für Spielerinnen und Spieler: Brettspiele spielen
Alle kennen sie, die endlosen „Monopoly“-Runden. Auch dieser beliebte Klassiker (ab acht Jahren) ist super, um den Umgang mit Geld spielerisch zu lernen. Verschulde ich mich für ein Haus? Oder lieber nicht? Wie viel Budget habe ich überhaupt? Für Jüngere gibt es übrigens eine Junior-Edition ab fünf Jahren.
„Rund ums Taschengeld“ ist ein Bummel über den Rummel für alle zwischen sechs und zehn Jahren. Die kleinen Spielerinnen und Spieler entscheiden selbst, ob sie ihr Taschengeld für etwas zu essen ausgeben, sich einen Wunsch erfüllen oder sparen wollen.
Kinder von vier bis sieben können bei „Wir spielen einkaufen“ mit echten Einkaufslisten auf den (Spiel-)Markt ziehen. Mit dabei sind Marktstände, Geldbeutel, Geldstücke und mehr.
Für Praktische: Kindergeburtstag planen
Klingt erst mal langweilig, kann aber richtig Spaß machen: Lasse deine Kinder bei der Organisation des nächsten Geburtstagsfestes helfen. Welches Budget gibt es, was bedeutet das, wie viel können wir wofür ausgeben und was ist, wenn's plötzlich teurer wird? Schon Grundschulkinder können mitmachen!
Für Ehrgeizige: im Haushalt helfen
Lasse deine Kinder kleine Aufgaben übernehmen, für die sie Geld bekommen. Zeig ihnen, wie Geld und Arbeit zusammenhängen.
Für Geschäftstüchtige: Flohmarkt.
Der Flohmarkt ist eine prima Möglichkeit, die Sache mit den Einnahmen und Ausgaben zu lernen – mit zählbaren Ergebnissen. Dazu kommt der Lerneffekt, sich von etwas zu trennen, anderen eine Freude zu bereiten und Wertschätzung zu zeigen. Und über Geld zu sprechen!
Tipp 3
Taschengeld zahlen
Das Thema Taschengeld beschäftigt so ziemlich jede Familie früher oder später. Wofür, wie viel, wann? Stelle frühzeitig Grundregeln fürs Taschengeld auf, und achte darauf, dass sich alle daran halten – Dich selbst eingeschlossen, indem du das Geld am besten unaufgefordert zum vereinbarten Zeitpunkt zahlst. Auch Kinder brauchen Planungssicherheit.
Spreche mit deinen Kindern offen über die finanzielle Situation der Familie, wenn du die Höhe des Taschengelds festlegst. Das Deutsche Jugendinstitut rät außerdem, Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen, wofür sie das Geld ausgeben. Außerdem solltest du Taschengeld nicht zur Strafe einbehalten. Denn so verbinden Kinder negative Emotionen mit Geld.

Wie viel sollte es sein?
Kläre zunächst, ob du wöchentlich oder monatlich zahlen willst. Für jüngere Kinder ist das wöchentliche Taschengeld gut, um Verlässlichkeit zu lernen. Ältere können auch gut mit einem monatlichen Taschengeld umgehen.
Ab wann wie viel Taschengeld für Kinder? Die Taschengeldtabelle des Deutschen Jugendinstituts (Stand 2024) gibt Empfehlungen für jedes Alter.
Tipp 4
Sparenlernen
Von Anfang an sollten Kinder lernen, was Sparen bedeutet und was sie damit erreichen können. Prioritäten bestimmen, Geduld haben, Wunschlisten erstellen, Wege zur Zielerreichung festlegen und diese dann auch gehen: Hier lernen Kinder jede Menge fürs Leben.

SpardaZero: ein Konto für jedes Alter bis 31
Beim sorgsamen Umgang mit Geld hilft ein eigenes Konto. Schon ab sieben Jahren können Kinder ein bei der Sparda BW eröffnen (gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten in einer Filiale). Das ist, ganz wie es sich für ein Kinderkonto gehört, gebührenfrei – und bleibt das auch bis zum 31. Lebensjahr.
SpardaZero wächst also mit und wird vom Kinder- zum Jugendkonto. Erst für den Start ins Finanzleben, dann genau richtig für Schülerinnen und Schüler, später als Jugendkonto und Konto für junge Erwachsene hilft es beim ersten Euro genauso wie beim ersten Taschengeld und beim ersten selbst verdienten Geld im Job. Lesetipp: unser großer .
Gut zu wissen: Kinderkonten laufen auf Guthabenbasis, damit ist eine Überziehung ausgeschlossen und die Kleinen können den Umgang mit Geld ohne Risiko live lernen.
Tipp 5
Wichtige Finanzthemen ansprechen
Je älter der Nachwuchs wird, desto wichtiger werden auch Themen wie oder die drohende Schuldenfalle beim dauernden . Höre nicht auf, zu Hause über Geld zu sprechen! Nehme die Scham, wenn mal zu viel ausgegeben wird, und sorge gemeinsam mit deinen Kindern vor. Spreche auch über und darüber, warum Geld sogar zum werden kann. Wenn du schon früh in die Finanzbildung deiner Kinder startest, sind kein Problem.