Die erste eigene Wohnung: endlich frei!
15.01.24
27min
Du ziehst aus – das ist total aufregend, klar! Doch kennst du dich bereits aus mit den Kosten, die auf dich zukommen? Mit den Versicherungen? Weißt du, welche Verträge du abschließen musst für Strom, Gas und Internet? Hast du den Überblick darüber, was du für die Einrichtung brauchst? In diesem Artikel findest du alles, was du jetzt wissen musst. Inklusive Checkliste für die erste eigene Wohnung.

Der Überblick: Was kostet die erste eigene Wohnung genau?
Kaltmiete, Warmmiete, Stromvertrag, Fernsehen, Internet, Haftpflicht- und Hausratversicherung, Möbel – und überhaupt die Einrichtung. Dir schwirrt bestimmt schon der Kopf wegen all der Dinge, um die du dich nach dem Auszug aus deinem Elternhaus selbst kümmern musst. Damit dich das alles nicht zu sehr stresst, erklären wir von der Sparda BW dir übersichtlich, mit welchen Kosten du bei deiner ersten Wohnung rechnen solltest. So bist du bestens vorbereitet!
Wir listen für dich Zahlungen auf, die mit deiner eigenen Wohnung entstehen können – getrennt nach regelmäßigen Kosten und einmaligen Ausgaben.
Regelmäßige Kosten deiner ersten eigenen Wohnung
Die monatliche Miete
Üblicherweise bezahlst du bis zum dritten Werktag jeden Monats deine Warmmiete. Das erledigst du am besten per Dauerauftrag direkt von deinem . So musst du nicht mehr daran denken. Deine Warmmiete besteht aus der Netto- oder Kaltmiete und den Nebenkosten wie etwa Heizung, Flurbeleuchtung, Müllabfuhr, Wasser- und Abwasser, Hausmeisterservice, Fahrstuhl, Schornsteinfeger, Grundsteuer oder auch Gartenarbeit. Eine genaue Aufschlüsselung dieser Nebenkosten bekommst du einmal im Jahr von deiner Vermieterin oder deinem Vermieter – spätestens zwölf Monate nach Ablauf eines Jahres. Dann entscheidet sich auch, ob du zu viel Nebenkosten bezahlt hast und Geld zurückbekommst. Oder ob du nachzahlen musst, weil dein Verbrauch deine Vorauszahlungen überschritten hat.
Unser Tipp: In diese Warmmiete solltest du nicht mehr als etwa 30 Prozent deiner monatlichen Einnahmen investieren. Schließlich möchtest du deine neue Freiheit genießen und dir neben notwendigen Dingen wie Essen und Kleidung auch mal eine Party gönnen!Die monatlichen Zahlungen für Strom, Gas und Internet
Einen eigenen Stromvertrag und einen Internetvertrag brauchst du in jedem Fall. Ob du zusätzlich noch einen Gasvertrag abschließen musst, hängt davon ab, wie deine erste eigene Wohnung beheizt wird. Am besten vergleichst du die Angebote für deine benötigten Verträge bei großen .
Unser Tipp: Bitte beachte diese Kosten auf jeden Fall bei deiner Entscheidung, ob du dir eine Wohnung leisten kannst oder nicht. Denn wenn du regelmäßig die Hälfte deiner Einnahmen in deine erste eigene Wohnung investieren musst, kannst du dein neues Leben nicht genießen. Schließlich musst du jeden Euro zweimal umdrehen!Die monatlichen Zahlungen fürs Fernsehen/Streaming
Netflix, Paramount Plus, Prime Video, DAZN – in deiner ersten eigenen Wohnung brauchst du natürlich auch eigene Verträge für deine Top-Streamingdienste. Fernsehen via Satellit oder DVB-T2-Antenne ist bei den öffentlich-rechtlichen Sendern kostenfrei. Bei Privatsendern musst du dich kostenpflichtig anmelden. Außerdem wird der monatliche Rundfunkbeitrag fällig (früher GEZ).
Unser Tipp: Am besten nutzt du direkt nach dem Umzug den . In manchen Fällen kannst du dich von dieser Gebühr . Check das mal!

Welche Versicherungen brauchst du?
Must-have: die Haftpflichtversicherung
Das ist die wichtigste Versicherung überhaupt! Denn diese deckt Schäden ab, die du an Personen, Sachen oder Vermögen verursachst – wenn du zum Beispiel beim Umzug eine Lampe im Treppenhaus beschädigst. Idealerweise schließt du also bereits direkt vor deinem Einzug eine eigene Haftpflichtversicherung ab! Denn ab Auszug bist du nicht mehr über die Familien-Haftpflichtversicherung abgesichert.
Nice to have: die Hausratversicherung
Diese Versicherung greift, falls bei dir eingebrochen wird. Oder es in deiner Wohnung brennt. Wenn du bei dieser Versicherung sparst, hast du im Fall der Fälle neben vielen Problemen eventuell auch noch finanzielle Sorgen. Denn wenn du keine Hausratversicherung hast, musst du den geklauten Laptop oder die abgebrannte Küche auf eigene Kosten ersetzen.
Natürlich müssen beide Versicherungen regelmäßig bezahlt werden – die Angebote reichen von jährlichen Zahlungen bis hin zu monatlichen. Deshalb solltest du bei der Recherche nach der passenden Versicherung auch auf die angebotenen Zahlungsarten achten.
Übrigens: Bei der Sparda BW kannst du in unserer Online-Banking-App – kostenfrei. Und zwar auch die, die du bei anderen Unternehmen abgeschlossen hast. Am Smartphone, am PC, am Laptop und übers Tablet. So praktisch!
Und wenn du eine neue Versicherung wie etwa die oder eine abschließen möchtest, hilft dir unser Team von gerne.
Einmalige Ausgaben für deine erste eigene Wohnung
Der erste eigene Mietvertrag: Das solltest du beachten
Endlich hältst du deinen ersten eigenen Mietvertrag in den Händen. Wie toll, herzlichen Glückwunsch! Doch bei aller Freude solltest du genau hinsehen, bevor du ihn unterschreibst:
Passen alle Angaben wie Kaltmiete, Nebenkosten, Wohnungsgröße, Anzahl der Zimmer etc. zu dem, was du mit deiner Vermieterin oder deinem Vermieter besprochen hast?
Sind eventuell gesetzeswidrige Klauseln zur Dauer des Mietvertrags oder den Kündigungsfristen enthalten?
Eventuell lässt du dich vom oder einem anderen Verein bei dir vor Ort bei der Kontrolle des Mietvertrags unterstützen. Dafür musst du zwar dort Mitglied werden, doch diese Investition lohnt sich zum Beispiel auch dann, wenn du Probleme mit deiner ersten eigenen Mietwohnung bekommst. Denn diese Vereine helfen dir beim Schriftverkehr und auch bei Gerichtsverfahren.

Checkliste: Was brauche ich alles für die erste eigene Wohnung?
Aus dem Kinderzimmer in eine eigene Wohnung zu ziehen ist ein großer Schritt. Und ein teurer! Denn selbst wenn du deine alten Möbel mitnimmst, reichen sie nicht aus, um deine erste eigene Wohnung auszustatten.
Wir von der Sparda BW haben für dich hier eine praktische Checkliste für deinen Einzug in die erste eigene Wohnung zusammengestellt. Viele Möbel und Einrichtungsgegenstände brauchst du bestimmt sofort, bei anderen hingegen kannst du dir vielleicht etwas Zeit lassen. Denk genau darüber nach, in welcher Reihenfolge du diese Dinge anschaffst!
Unser Tipp: Für deine Erstausstattung kannst du die vielen günstigen Secondhand-Angebote in den bekannten Onlineportalen nutzen. Für die Kleinteile deiner Einrichtung lohnt sich bestimmt ein Besuch auf dem Flohmarkt! So kannst du jede Menge Geld sparen.
Die Checkliste
Schlafzimmer:
Bett
Bettdecke und Kopfkissen
Bettwäsche
Kleiderschrank
Wohnen:
Sofa
Tisch und Stühle
Regal
Fernseher
Arbeiten:
Schreibtisch
Laptop/PC
Regal
Bad & Wäsche:
Waschmaschine, wenn es keine Gemeinschaftswaschküche gibt
Wäscheständer, wenn es keinen Trockenraum gibt
Bügeleisen
Regale und/oder Schränke
Handtücher
Duschvorhang
Halter und Haken für Handtücher
Toilettenbürste
Küche:
Herd, Kühlschrank, Spüle/Geschirrspüler sowie verschiedene Küchenmöbel oder Schränke, wenn keine Einbauküche vorhanden ist
Kleine Elektrogeräte wie Toaster und Kaffeemaschine
Töpfe und Pfannen in unterschiedlichen Größen
Geschirr, Besteck und Gläser
Schüsseln, Vorratsdosen und Schneidbrett
Küchenmesser, Kochlöffel, Wender
Geschirrhandtücher
Mülleimer
Für alle Wohnbereiche:
Lampen
Vorhänge oder Rollos
Staubsauger
Mülleimer
Kehrblech und Besen
Putzeimer, Feudel und Putzlappen
Werkzeugkoffer
Treppenhaus:
Fußmatte
Behörden, Krankenkasse & Co: deine Pflichten nach dem Umzug
Mit dem Einzug in deine erste eigene Wohnung warten viele neue Aufgaben auf dich, die früher deine Eltern übernommen haben. So musst du dich zum Beispiel auf dem Einwohnermeldeamt an deiner neuen Adresse anmelden. Für diesen Termin brauchst du eine Wohnungsgeberbestätigung von deinem Vermieter oder deiner Vermieterin. Du willst viel Zeit sparen bei der Ummeldung? Dann checke, ob du an deinem neuen Wohnort einen Termin online vereinbaren kannst.
Auch deiner Krankenkasse solltest du umgehend deine neue Adresse mitteilen – genau wie dem Finanzamt. Oder etwa deinem Fitnessstudio sowie der BAföG-Kasse, wenn du Studi bist und von dort Geld bekommst.
Auch deine Bank sollte Bescheid wissen, ist klar. Bei der Sparda BW kannst du einfach in einer unserer vorbeischauen. Dein Auto solltest du natürlich ebenfalls schnell ummelden. Auch hier kannst du oft online einen Termin bei der Zulassungsstelle buchen.
Am besten richtest du außerdem noch einen ein, damit dir deine Post automatisch nicht mehr zu deinen Eltern, sondern an deine neue Adresse geschickt wird.
Hast du noch ganz klassisch gedruckte Zeitschriften abonniert? Eine fixe Adressänderung sorgt dafür, dass dein Lieblingsmagazin sofort in deinem neuen Briefkasten landet.

Sechs Tipps zum Zusammenziehen
Du hast Ja gesagt – (noch) nicht zum Standesamt, aber zur ersten gemeinsamen Wohnung. Oder ziehst du mit einer anderen Person oder mehreren Leuten gemeinsam in eine WG? Wir von der Sparda BW geben dir Tipps zum finanziell entspannten Zusammenziehen, ganz ohne Streit.
Die gute Nachricht vorab: Eine größere gemeinsame Wohnung ist im Schnitt günstiger als die Miete für zwei oder mehrere kleinere. Auch der Haushalt selbst spart bares Geld, weil ihr für Streaming, Versicherungen, Fernsehen & Co. nicht mehr doppelt und dreifach zahlt. Und außerdem? Gibt’s hier sechs Tipps für dich und den ungestörten Hausfrieden.
Tipp 1: Haushaltsbuch führen
Klingt vielleicht spießig, ist aber enorm hilfreich, gerade zu Beginn. Wichtig dabei: alle Ausgaben auflisten, auch minimale Beträge wie den Kaffee unterwegs. Geht easy mit Kontoauszügen und Kassenbons. Außerdem gibt es jede Menge Apps, die das Eintragen ganz einfach gestalten. Wenn ihr nach ein paar Wochen Routine habt, könnt ihr eure Ausgaben in verschiedene Kategorien einteilen. Und so noch besser auf einen Blick erkennen, wo besonders viel Geld hingeht.
Tipp 2: Prioritäten setzen
Klar, ein großer Teil des Geldes geht für Miete, Versicherungen, Strom etc. drauf. Hier lohnt es sich, von Anfang an über Prioritäten und Einstellungen zu sprechen:
Grüner oder konventioneller Stromanbieter?
Höhere Wasserkosten wegen der Zimmerpflanzen?
Viel Streaming oder Gaming?
Größtmöglicher Versicherungsschutz oder Grundabsicherung?
Klar ist: Je mehr ihr vorab redet, umso weniger Konfliktpotenzial habt ihr.
Tipp 3: Verhältnis klären
Damit meinen wir nicht das zu deinem Partner oder deiner Partnerin oder deine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner, sondern die Aufteilung der Ausgaben. Halbieren? Oder nach einem bestimmten Prozentsatz des Einkommens aufteilen, damit Gehaltsunterschiede ausgeglichen werden?
Tipp 4: Verhalten beobachten
Seht genau hin: Wo gebt ihr (zu) viel Geld aus? Wo steckt noch Potenzial zum Sparen? Das tut nicht nur dem eigenen Konto gut, sondern auch dem gemeinsamen Haushalt. Apropos Konto: dazu mehr im nächsten Tipp.
Tipp 5: Konto einrichten
Gemeinschaftskonto – ja oder nein? Das könnt ihr nur gemeinsam entscheiden, logisch. Wir bei der Sparda BW empfehlen: Richtet euch zusätzlich zum jeweils eigenen auch noch ein ein. So könnt ihr unabhängig voneinander Gehalt und separate Ausgaben über das eigene Konto verwalten; gemeinsame gehen vom gemeinsamen Konto ab. Ihr behaltet den Überblick und müsst nicht aufrechnen oder euch gegenseitig an Zahlungen erinnern. Besonders praktisch ist ein monatlicher Dauerauftrag aufs Haushaltskonto, von dem Miete etc. abgebucht bzw. nötiges Bargeld abgehoben wird.
Tipp 6: Gemeinsam sparen
Super, die Ausgaben sind geklärt. Und jetzt? Gerade für Paare lohnt es sich, einen gemeinsamen Sparplan aufzustellen. So könnt ihr zusammen Geld zur Seite legen – für größere Ziele wie das eigene Haus, den ultimativen Strandurlaub, die lange Auszeit oder eine gemeinsame Selbstständigkeit. Doch auch eine WG kann gemeinsam sparen. Etwa für eine neue Waschmaschine oder die neue Balkoneinrichtung.